Hotel Kawakyu

Das Hotel steht an der Küste auf der Halbinsel von Wakayama. Wir machen dort eine Kaffeepause.

Das kolossale Hotelgebäude sieht ungefähr aus wie ein Schloss, vom Stil her sowohl antik als auch barock als auch arabisch und einiges anderes, auf jeden Fall märchenhaft. Der Hotelparkplatz ist leer.

Ein Mann im mittelalterlichen Kostüm im Shakespeare-Stil kommt mit einem überdimensionalen Sonnenschirm auf uns zu, heißt uns willkommen und begleitet uns vom Auto bis zum Eingang. Angesichts des undefinierbaren Stils und der Größenordnug sind wir irgendwie sprachlos und stammeln, dass wir nur Kaffee trinken wollten. Er führt uns durch das weite, bestimmt 20 Meter hohe Foyer bis zum Café. Er verschwindet. Es ist nicht besonders hell. Man spürt dennoch überall, wie aufwendig und vor allem wie groß dieses Hotel gebaut wurde.

Der Garten hinter der Fensterfront dagegen besteht nur aus ein paar Ziegelsteinen und bloßer Erde. Außer uns ist niemand da. Eine Kellnerin im schwarzen Dirndl kommt und reicht uns ehrerbietig die Getränke, indem sie sich hinkniet. Diese Geste, das Hinknien, löst mir einen Lachkrampf aus, und um ihn in ihrer Gegenwart zu unterdrücken, drehe ich mich um und sehe in 50 Meter Ferne die Wand, die wie der ganze Boden mit Mosaiksteinen belegt ist. Man sieht darauf Tigerfiguren.

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